Mehr machen als denken – zahlt sich aus

Die Nachrichten über das derzeitige politische Geschehen gibt (uns) mehr als zu denken.

Wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, dass Putin in die in die Ukraine einmarschiert und uns die Gaszufuhr abdreht. Wer hätte gedacht, dass wir inzwischen in einen Krieg verwickelt sind, indem wir der Ukraine Waffen liefern. Wer hätte gedacht, dass der Krieg in der Ukraine (nicht nur) in unserem Land eine Wirtschaftskrise mit unabsehbaren Folgen ausgelöst hat. Wer hätte daran gedacht, dass sowohl wir Bürger als auch die Industrieunternehmen in unserem Land aufgefordert sind, am Gasverbrauch zu sparen. Wer hätte gedacht, dass uns mit einer Atombombe gedroht wird. Wer hätte daran gedacht, dass wir wieder vor einer Flüchtlingskrise stehen, die das Ausmaß von 2015/16 übertrifft.

Diese Parameter ließen sich weiter fortsetzen.

Gesellschaftliche Auswirkung einer kollektiven Angst

Es ist nicht zu bestreiten, dass wir in unserer Gesellschaft und darüber hinaus von einer `diffusen´ kollektiven Angst betroffen sind. Mit der Covid-19 Pandemie immer noch mehr oder weniger belastet sind wir seit dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine am 24. Februar 2022 mit einem Krieg konfrontiert, den es seit dem zweiten Weltkrieg in Europa nicht gegeben hat. Die Bilder aus der Ukraine, die in den Nachrichten verbreitet werden, sind schwer zu ertragen. Die Kriegsängste beziehen sich vor allem auch auf die Gefahr, dass die Nato in diesen Krieg verwickelt wird.

„Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage befürchten 69 Prozent der Deutschen, die Nato könnte in den Krieg hineingezogen werden“ (NDR vom 7.3.2022). Die Androhungen Putins Atomwaffen einzusetzen mit gleichzeitiger Verbreitung, dass die Ukraine eine sog. `schmutzige Bombe´ baue, macht uns nicht gerade resilienter, mit dieser Gefahr umzugehen. Eine kluge Taktik Putins, wobei er sich nicht scheut, diese Nachricht mit gefälschten Beweisfotos in seinem Land zu verbreiten.

Reaktionen auf den Krieg in der Ukraine

Die Menschen in unserem Land reagieren ganz unterschiedlich auf die Folgen des Ukrainekrieges. Bürger, die finanziell gut abgesichert sind, sind schon mal von der Angst befreit, ihre Rechnungen nicht mehr zu bezahlen zu können. Viele drunter konnten ihr Vermögen sogar noch erheblich steigern. Andere bangen um ihre Existenz, weil sie sich die steigenden Heizkosten nicht mehr leisten können, von steigenden Verbraucherpreisen (Inflationsrate im Oktober 10,7%) mal ganz abgesehen. Bürger, die im Niedrichlohnsektor arbeiten und diejenigen die an der Armutsgrenze leben (ca. 14 Millionen in unserem Land) haben bei steigenden Preisen Angst um ihre Existenz, weil sie wenig verdienen und nicht auf Angespartes zurückgreifen können. Andere Gruppierungen, verdrängen ihre Ängste und machen sich die Krisen politisch zu Nutze. Dann gibt es noch individuelle Verhaltensmuster von Leuten, die ehrenamtlich arbeiten, sich künstlerische kreativ betätigen, wie z.B. Musiker, Maler etc. und solche, die an Start up Unternehmen kreativ arbeiten.

Aber die materiellen Auswirkungen sollen hier nicht im Detail beschrieben werden. Es soll hier vielmehr die psychische Komponente in Betracht gezogen werden, wie wir die Belastungen durch Pandemie, Kriegsangst, Flüchtlingskrise sowie Klimawandel psychisch verarbeiten.

Vermeidungsverhalten, Ablenkung, Verarbeitung

Nach persönlichen Recherchen vermeiden viele Leute, sich über diese Themen auszutauschen, obwohl Krieg und Pandemie uns alle real betreffen. Das wäre der `Lass uns mal über was anderes reden – Typ´. Die Mehrheit der mittelalten jungen Generation findet nach meinem Eindruck reichlich Ablenkung in den Medien (Serien gucken) und verbindet sich online mit sozialen Netzwerken wie facebook, youtube, instagram, tiktok etc.pp mit mehr oder weniger virtuellen Freunden. Ein Betätigungsgeld der unbegrenzten Möglichkeiten.

Pandemie, Krieg, Flüchtlingskrise und Klimawandel

Was macht das mit dir?

Vielleicht traut sich ja jemand, etwas dazu beizutragen.

Zugabe

Thesenpapier der Universität Würzburg

Bereits für die Jahre 2016 – 2018 hat die Universität Würzburg ein Thesenpapier zur `kollektiven Angst und Unsicherheit´ herausgegeben, aus dem ich hier zitieren möchte, weil es aktuell den Nagel auf den Kopf trifft:

„Vor dem Hintergrund globaler Krisen und komplexer Gefährdungslagen ist der Themenkomplex
‚Kollektive Angst und Unsicherheit‘ auch aus politikwissenschaftlicher Perspektive äußerst relevant.
Denn das internationale System ist unsicherer denn je: Kriege und Konflikte, internationaler
Terrorismus, Klimawandel, Flucht, Migration, steigende Ungleichheit sowie soziale Spannungen sind
sich gegenseitig verstärkende globale Herausforderungen, die die Regierungen und internationalen
Organisationen unter vielfältigen und enorm großen Handlungsdruck stellen. Die Welt driftet in eine
Ära der Unregierbarkeit und allgegenwärtigen Unsicherheit ab (Menzel, 2016). Gleichzeitig haben sich
weltweit massiv kollektive Ängste eingestellt, die den Handlungsspielraum und die Gestaltungsmacht
von nationalen, internationalen und transnationalen Akteuren substantiell beeinflussen. Aus
Unsicherheit und kollektiven Ängsten entstehen Forderungen nach Protektionismus und Abschottung,
nach Rückbesinnung aufs Nationale, nach besserer Berücksichtigung und Achtung der „einfachen
Leute“. Damit bahnt sich eine hochexplosive und mutmaßlich gefährliche Zeitenwende an, die auch
von der Politikwissenschaft kritisch beforscht werden muss“ Thesenpapier Uni Würzburg. Die 4 Seiten des Papier in GänzeKollektive Angst und Unsicherheit

PJP

Andrea Wulf – über Alexander v. Humboldt/Buchtrailer

Andrea Wulf Recherche – Aktualisierung

Meine Recherchen über Andrea Wulf im Zusammenhang mit dem 250. Geburtstag des Naturforschers Alexander v. Humboldt waren mit dem Video von Vimeo unzulänglich. Außerdem war mir nicht bewusst, wie `prominent´ Adrea Wulf ist, nachdem ich sie persönlich in einem ausführlichen Interview im DLF erlebt habe als hätte sie neben mir gesessen. Deshalb möchte ich sie mit einem Trailer zu ihrem Buch erneut vorstellen.

Kurzbiographie – Andrea Wulf (Wdh)

– Kunsthistorikerin und Autorin von „Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur“ und der Graphic Novel „Die Abenteuer des Alexander von Humboldt“ (Antonina Gern) – 

mit folgenden 2 Zitaten aus einem ausführlichen Gespräch im Deutschlandfunk:

„Der`zweite Kolumbus´  – wie er damals bereits genannt wurde – hinterließ Werke, die wegbereitend waren für die Erkenntnis, dass im Universum alles mit allem zusammenhängt und der Mensch nur ein winziger Teil des Großen und Ganzen ist…Und in Deutschland muss man auch sagen: Natürlich kennen viele Deutsche Humboldt, aber sehr viele wissen eigentlich nicht besonders viel über ihn. Ja, da waren Entdeckungsreisen und da ist er ein paar Jahre durch Südamerika gereist, aber dass Humboldt unsere Ideen der Natur revolutioniert hat, dass er der vergessene Vater des Umweltschutzes ist, dass er schon vor dem von Menschen verursachten Klimawandel gewarnt hat, dass er ein Weltbürger war, das wissen die meisten Deutschen nicht.“

Klimawandel – früher oder später

Greta Thunberg schreibt im Alter von 16 Jahren Geschichte. Sie hat mit `Fridays for Future´ weltweit Schüler `auf die Straße gebracht´ und mit ihrer Rede beim UN – Klimagipfel der Weltpolitik die Stirn geboten. Ganz im Sinne der vorausschauenden Entdeckungen von Humboldts ist der sog. Klimawandel `Geschichte´, die nicht aufzuhalten ist. Da m.E. davon auszugehen ist, dass wir heute noch von Humboldts Erkenntnissen lernen können, sowohl über die Natur als auch über uns selbst, werbe ich für dieses Buch in der Hoffnung, dass die Schülerdemos die `Macht- und Rechthaber´ der Weltpolitik in ihre Schranken verweisen mögen!

Andrea Wulf – Trailer zum Buch

PJP