Die Winterzeit
Der erste Tag der Winterzeit ist schon sehr verwirrend, und es stellt sich die Frage, ob man da mitmachen muss. Im Zeitalter der Funkuhren ist diese Umstellung sehr raffiniert eingefädelt. Die Uhren aller Bürger werden von irgendeinem Funkturm automatisch zurückgefunkt, ohne dass man dazu vorher befragt wird. Jedenfalls bin ich gestern wie jeden Morgen um 6 Uhr in den Garten, weil mein Hund (ohne Uhr) zu dieser Zeit sein Frühstück fordert. Zum Glück schien der Mond so hell, dass ich mir die Zeit mit einem Foto von ihm bzw. ihr (der ist eigentlich weiblichen Geschlechts) vertreiben konnte. Als ich dann das Foto abspeichern wollte, meldete das Radio eine Zeit von 5.30 Uhr, obwohl mein Hund bereits um 6 Uhr gefrühstückt hatte und mein Wecker 6.38 Uhr anzeigte. Er läuft hin und wieder mal etwas schneller, und ich stelle ihn immer so ein, wie es mir am besten passt.
Exklusiv aufgebaute Gerätereihe (von links):
Mein Wecker, Thermo- und Hygrometer, eine Funkuhr, ein altes Geschenk von Pearl
Fakten gegen die Zeitumstellung
Wir alle sind gestern um eine Stunde mehr gealtert als in der Sommerzeit, weil der Tag insgesamt eine Stunde länger gedauert hat. Wenn man das bis auf den nächsten Frühling hochrechnet, macht uns die Winterzeit ganz schön alt. Außerdem gebe ich zu Bedenken, dass wir im Falle eines Falles alle früher sterben in der Winterzeit. Und wer möchte das schon.
Fazit
Ich bestimme selbst über meine Zeit, weil sie mir gehört.
Die Tierwelt
Mein Hund hat immer seine festen Zeiten und benötigt dazu keine Uhr. Um 6 Uhr morgens fordert er sein Fressen ein und wenn er satt geworden ist, legt er sich wieder hin und wartet, bis ich mein kleines Frühstück einnehme, um davon zu naschen. Da er zum Glück sehr gut erzogen ist, nimmt er mir nicht die Butter vom Brot, sondern wartet so lange, bis mir ein Happen auf den Boden fällt. Und wenn ich fertig bin, bekommt er noch meine Reste dazu. Das hat er verdient, weil er ein guter Hund ist.
Zeitvergleich
Meine Zeit (1 Std. und ca. 8 Minuten schneller)
Die angeordnete Funkzeit – der Tag dauert länger
Wenn ich noch weiter über die Zeitumstellung nachdenke, verstehe ich sie selbst nicht mehr. Deshalb möchte ich meinen Bericht hier beenden mit einem Buchtip(p). Es ist eigentlich fast zufällig auf dem ersten Foto zu sehen und sehr zu empfehlen:
Das Gesetz der Herde
Von Primaten, Parolen und Populisten –
Macht und Unterwerfung bei Tier und Mensch
Der Autor Gerd Ganteför ist Nanophysiker und geht der Frage nach, inwieweit archaische Verhaltensmuster unser Verhalten bestimmen und sich in der gesellschaftlichen Wirklichkeit abbilden. Ein spannendes Buch mit überraschenden Parallelen zur Tierwelt.
Eine gute Woche für alle!
PJP